Bin wohl einer der wenigen, der am Film kaum etwas auszusetzen hat - hab ihn jetzt mit meiner Freundin (sie ist riesiger Australien-Fan) schon dreimal gesehen!
Bei "Australia" stimmt eigentlich fast alles. Sympathische Hauptdarsteller, viel Gefühl, wunderbare Landschaftsaufnahmen, Abenteuer, Romantik, ein toller Score und auch eine Prise Action. Man merkt, dass Regisseur Baz Luhrmann, selbst ein waschechter Australier, hier viel Herzblut investiert hat.
Nach dreimaligem Schauen innerhalb von zwei Wochen fallen einem Fehler bzw. Kritikpunkte etwas stärker auf, weswegen ich zuerst hiermit beginne. Der größte Schwachpunkt des Films ist seine übertriebene Länge. Es gibt bei der Story zwar keine Stelle, wo ich sagen könnte "Das muss weg!", aber insgesamt hätte man den Film etwas raffen können; 10 Minuten weniger wären drin gewesen und hätte auch dem Erzähltempo besser getan. So wie er jetzt ist, besteht "Australia" im Prinzip aus zwei Teilen. Der erste Abschnitt wirkt wie ein Western-Abenteuer, der zweite Teil wie ein Kriegs-Drama, beides verbunden durch eine Love-Story sowie den kleinen Jungen Nullah. Das ist zwar ein beeindruckendes Genre-Spektrum, jedoch verliert der Film nach dem wirklich guten ersten Abschnitt mit den Blöcke-Bullen einiges an Fahrt.
Schauspielerisch schwankt der Film zwischen "absolute Klasse" und "lächerlich". Hugh Jackman kauft man den bärbeißigen, aber auch gutherzigen Drover ohne weiteres ab, er ist wirklich die ideale Besetzung. Selten hat man in einem Kino mehr Frauen jubeln hören als bei der Szene, wo er sich vor dem Zelt wäscht! Jackman kann nicht nur den harten Kerl spielen, sondern auch - gerade am Ende - Gefühle zeigen, wirklich eine gute Besetzung. Nicole Kidman wird ja oft gelobt; ich bin kein wirklicher Fan von ihr. Aber auch sie macht ihre Sache super und schafft es, den Wandel der Figur der Sarah Ashley glaubhaft darzustellen. Beide Hauptdarsteller harmonisieren zudem gut miteinander, was für die Chemie einer Romanze unabdingbar ist.
Trotzdem werden die beiden Protagonisten noch getoppt: der kleine Brandon Walters trumpft in der Rolle des Mischlingsjungen Nullah groß auf und hat - zumindest bei uns im Kino - jeden begeistert. Klasse, wie er den Gefühlen des kleinen Jungen in jeder Situation phasenweise nur durch seine Mimik Ausdruck verleihen kann.
Der Rest des Casts schwankt zwischen "auch rech gut" und "durchschnittlich". Die Auftritte von Jack Thompson als Kipling Flynn und David Ngoombujarra als Drovers Freund Magarri sind ebenfalls positiv, beide haben zudem einige Lacher auf ihrer Seite. David Wenham als Bösewicht Neil Fletcher ist zwar keine Fehlbesetzung, jedoch fehlt ihm schlicht und ergreifend die schauspielerische Klasse, um gegen Kidman und Jackman bestehen zu können. Bryan Brown als Fleisch-Mogul Lesley "King" Carney passt da nicht so ganz ins Gefüge. Seine Darbietung ist phasenweise dermaßen übertrieben, dass es einfach mehr ins Lächerliche geht.
Ein großes Plus von "Australia" sind ohne Zweifel die Landschaftsaufnahmen. Hier wird natürlich einiges geboten, da bekommt selbst der größte Australien-Muffel Lust auf Urlaub. Einfach klasse, dieses Land! Ebenfalls malerisch sind die Bluescreen-Aufnahmen. Hat fast schon was Surreales!
Der Score ist - genau wie die Inszenierung des Films - herrlich altmodisch, aber verdammt eingängig. Das Drovers Theme von Elton John ist genauso klasse wie das an vielen Stellen eingespielte "Somewhere over the Rainbow". Unverständlich, dass man den Soundtrack immer noch nicht zum Verkauf anbietet!
Fazit:
Tolles, jedoch an einigen Stellen etwas zu langes und unfertig wirkendes Epos mit sympathischen, gut aufgelegten Hauptdarstellern. Wunderbare Landschaftsaufnahmen, ein schön-altmodischer Score und verschieden kombinierte Genre-Elemente können über die etwas zu lange Laufzeit und das Spannungs-Loch in der Mitte hinwegsehen lassen. Auf alle Fälle gute Unterhaltung!
Bei "Australia" stimmt eigentlich fast alles. Sympathische Hauptdarsteller, viel Gefühl, wunderbare Landschaftsaufnahmen, Abenteuer, Romantik, ein toller Score und auch eine Prise Action. Man merkt, dass Regisseur Baz Luhrmann, selbst ein waschechter Australier, hier viel Herzblut investiert hat.
Nach dreimaligem Schauen innerhalb von zwei Wochen fallen einem Fehler bzw. Kritikpunkte etwas stärker auf, weswegen ich zuerst hiermit beginne. Der größte Schwachpunkt des Films ist seine übertriebene Länge. Es gibt bei der Story zwar keine Stelle, wo ich sagen könnte "Das muss weg!", aber insgesamt hätte man den Film etwas raffen können; 10 Minuten weniger wären drin gewesen und hätte auch dem Erzähltempo besser getan. So wie er jetzt ist, besteht "Australia" im Prinzip aus zwei Teilen. Der erste Abschnitt wirkt wie ein Western-Abenteuer, der zweite Teil wie ein Kriegs-Drama, beides verbunden durch eine Love-Story sowie den kleinen Jungen Nullah. Das ist zwar ein beeindruckendes Genre-Spektrum, jedoch verliert der Film nach dem wirklich guten ersten Abschnitt mit den Blöcke-Bullen einiges an Fahrt.
Schauspielerisch schwankt der Film zwischen "absolute Klasse" und "lächerlich". Hugh Jackman kauft man den bärbeißigen, aber auch gutherzigen Drover ohne weiteres ab, er ist wirklich die ideale Besetzung. Selten hat man in einem Kino mehr Frauen jubeln hören als bei der Szene, wo er sich vor dem Zelt wäscht! Jackman kann nicht nur den harten Kerl spielen, sondern auch - gerade am Ende - Gefühle zeigen, wirklich eine gute Besetzung. Nicole Kidman wird ja oft gelobt; ich bin kein wirklicher Fan von ihr. Aber auch sie macht ihre Sache super und schafft es, den Wandel der Figur der Sarah Ashley glaubhaft darzustellen. Beide Hauptdarsteller harmonisieren zudem gut miteinander, was für die Chemie einer Romanze unabdingbar ist.
Trotzdem werden die beiden Protagonisten noch getoppt: der kleine Brandon Walters trumpft in der Rolle des Mischlingsjungen Nullah groß auf und hat - zumindest bei uns im Kino - jeden begeistert. Klasse, wie er den Gefühlen des kleinen Jungen in jeder Situation phasenweise nur durch seine Mimik Ausdruck verleihen kann.
Der Rest des Casts schwankt zwischen "auch rech gut" und "durchschnittlich". Die Auftritte von Jack Thompson als Kipling Flynn und David Ngoombujarra als Drovers Freund Magarri sind ebenfalls positiv, beide haben zudem einige Lacher auf ihrer Seite. David Wenham als Bösewicht Neil Fletcher ist zwar keine Fehlbesetzung, jedoch fehlt ihm schlicht und ergreifend die schauspielerische Klasse, um gegen Kidman und Jackman bestehen zu können. Bryan Brown als Fleisch-Mogul Lesley "King" Carney passt da nicht so ganz ins Gefüge. Seine Darbietung ist phasenweise dermaßen übertrieben, dass es einfach mehr ins Lächerliche geht.
Ein großes Plus von "Australia" sind ohne Zweifel die Landschaftsaufnahmen. Hier wird natürlich einiges geboten, da bekommt selbst der größte Australien-Muffel Lust auf Urlaub. Einfach klasse, dieses Land! Ebenfalls malerisch sind die Bluescreen-Aufnahmen. Hat fast schon was Surreales!
Der Score ist - genau wie die Inszenierung des Films - herrlich altmodisch, aber verdammt eingängig. Das Drovers Theme von Elton John ist genauso klasse wie das an vielen Stellen eingespielte "Somewhere over the Rainbow". Unverständlich, dass man den Soundtrack immer noch nicht zum Verkauf anbietet!
Fazit:
Tolles, jedoch an einigen Stellen etwas zu langes und unfertig wirkendes Epos mit sympathischen, gut aufgelegten Hauptdarstellern. Wunderbare Landschaftsaufnahmen, ein schön-altmodischer Score und verschieden kombinierte Genre-Elemente können über die etwas zu lange Laufzeit und das Spannungs-Loch in der Mitte hinwegsehen lassen. Auf alle Fälle gute Unterhaltung!
8.5/10
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